Wäscherinnen aus Alt-Brettheim
In der mittelalterlichen Ständegesellschaft gehörten die Wäscherinnen zur untersten Schicht. Sie waren lediglich geduldet, da sie den Bessergestellten die harte mühselige Arbeit abnahmen.
Zu ihrem Handwerkszeug gehörten unter anderem Waschbretter („Wäschebatscher“), Steine, klares Wasser aus Flüssen und/oder Brunnen.
Neben der eintönigen und schweren Arbeit nahmen sich die Wäscherinnen jedoch immer Zeit sich auszutauschen. Sie gerieten damit in die Position der „Tratschtanten“, die ein moralisch kontaminiertes Wissen, aufgrund von Spuren in der Wäsche, über die Privatangelegenheit Anderer hatten.
Die Wäscherinnen waren ein Inbegriff von Geselligkeit, Natürlichkeit, Lebenslust und Schlagfertigkeit (im doppeltem Sinne), die besonders in Gesang, Tanz und Witz zur Geltung kommen.
Sie sind an ihren Gewändern mit den blütenweißen Blusen und Hauben und den Überröcken erkennbar. Aufgrund der Einheitlichkeit haben sie einen hohen Wiedererkennungswert.